Wenn der Wahlkampf der raison d`ètre dieses Blogs ist, könnte man sich fragen, ob es so etwas wie einen Eintrag in nicht-eigener Sache überhaupt gibt, denn die Galaxie des Politikers hat einen latenten und in der Natur der demokratischen Sache liegenden Hang zum Ego-zentrismus. Aber Bescheidenheit sei die schlimmste Form der Eitelkeit und so wage ich ganz unbescheiden den Versuch.
Was bewegt einen im Kern denn eigentlich zu einer Kandidatur? Natürlich ein diffuses Motivationsbündel, aber meine persönliche conditio sine qua non ist doch tatsächlich der Spass daran. So froh ich bin und anderen dankbar, dass sie Tätigkeiten übernehmen für die mir die Geduld oder der Nerv oder beides fehlt, so sehr habe ich eine unterschwellige Freude an Seifenoper, Gezank und Gezerre und habe gewisse Unbilden des politischen Tagesgeschäfts hinter den Kulissen bisher unbeschadet ertragen.
Gleichzeitig glaube ich dass, wenn man etwas mit Freude macht, die Chancen gut stehen, dass man es früher oder später auch gut macht. Oder um den armen Lord Henry Wotton sowohl dezent Sinn wie auch Zweck zu entfremden: Ist der Mensch gut, so ist er selten glücklich, ist er glücklich ist er immer gut. Und um den Bonmots die Krone aufzusetzen, dies ist des Pudels Kern.
Ich bin kein Fan von Wahlversprechen, denn in der metaphorischen Politparkett-Galaxis ist man eben nicht das einzige Subjekt mit Schwer- und Fliehkraft und zuweilen unterliegt man denen und kann dafür einen Schuldigen höchstens herbeischwafeln.
Und so kann ich nur Wahlversprechen geben: Am Tag an dem ich keinen Spass mehr habe höre ich auf.
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